Nils Rees schreibt für die FAZ:
Einen Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) zu platzieren, gilt für viele Journalisten als Ritterschlag. Schließlich zählt die FAZ zu den renommiertesten überregionalen Zeitungen Deutschlands. Nils Rees, Schüler der elften Klasse des Gymnasiums Spaichingen, hat das geschafft.
Schlägt man die FAZ-Ausgabe vom 7. März auf, findet man seinen Artikel auf Seite 22. Eine ganze Zeitungsspalte lang portraitiert der Elftklässler dort die Firma Häring aus Bubsheim – Hersteller von Präzisionsteilen, Autozulieferer und international tätiges Familienunternehmen mit über 4000 Mitarbeitern weltweit.
Zum Kontakt zwischen dem Spaichinger Gymnasiasten und der renommierten Zeitung kam es durch Christoph Timm. Der Lehrer nimmt mit seinem Leistungskurs im Fach Wirtschaft, den auch Nils besucht, am FAZ-Projekt „Jugend und Wirtschaft“ teil. Das heißt, die Schülerinnen und Schüler müssen pro Halbjahr einen Text zum Thema Wirtschaft verfassen, der dann von Christoph Timm eingesammelt, benotet und gegebenenfalls bei der FAZ eingereicht wird. Welche Texte dann in der Rubrik „Jugend und Wirtschaft“ abgedruckt werden, darüber entscheidet die Zeitungsredaktion.
Dass es Nils mit seinem Artikel tatsächlich ins Blatt geschafft hat, ist alles andere als selbstverständlich. Denn an dem FAZ-Projekt nehmen neben dem Gymnasium Spaichingen rund 40 weitere Schulen aus ganz Deutschland teil. Und die Seite „Jugend und Wirtschaft“ erscheint lediglich einmal im Monat.
Gemäß der amerikanischen Journalistenregel „News is what‘s different“ – „Das Besondere macht eine Nachricht aus“, machte sich Nils auf die Suche nach einem besonderen Thema und wurde bei der Anton Häring KG in Bubsheim fündig. „Dass ein so großes Unternehmen in einem so kleinen Ort ansässig ist und bleibt“, findet der Gymnasiast bemerkenswert. Auf den ersten Blick sei Bubsheim als Standort „komplett ungeeignet“, so Nils, da es beispielsweise weit weg von der Autobahn liege.
Nachdem das Thema gefunden war, ging es ans Recherchieren. Einige Informationen holte sich der Elftklässler aus dem Internet. Aber im Zentrum seiner Recherche standen Interviews mit dem Bubsheimer Bürgermeister Thomas Leibinger und der Geschäftsleiterin der Häring KG Miriam Häring. Als er im Besprechungsraum der großen Firma saß, hatte Nils „ein bisschen Puls“, wie er sagt. Aber die Aufregung stellte sich als unbegründet, das Gesprächsklima als „angenehm“ und die Geschäftsleiterin als „sehr nett“ heraus, so der Gymnasiast.
Das Schreiben des Textes begleiteten dann neben Lehrer Christoph Timm auch Titus Maria Horstschäfer von der FAZ, der dem jungen Autor hilfreiche Tipps und Anmerkungen gab. Möglicherweise hat sein FAZ-Artikel für Nils Rees noch ein Nachspiel. Denn das Schreiben hat ihm Spaß gemacht. Nach dem Abitur auch beruflich in die journalistische Richtung zu gehen, kann sich der Gymnasiast „durchaus vorstellen“.
Föhl